Schnellübersicht
 

Visuelle Phänomene

Die hier vorgestellte Theorie beschreibt das Sehen, indem sie diesen Begriff systematisch in einzelne Sehfähigkeiten gliedert. Sie stellt dazu in Bildern und Texten die visuellen Phänomene dar, die mit den verschiedenen Fähigkeiten wahrgenommen werden können.

Unter visuellen Phänomenen werden hierbei Blickfeldzustände verstanden, die im Subjekt nicht-visuelle Empfindungen bedingen oder beeinflussen – Sichtbarkeiten und ihre potentiellen Bedeutungen. Letztere können reichen von sehensbedingten Wahrnehmungen anderer Sinne über emotionale, gedankliche Prozesse und reflexartige Handlungen bis zum Erkennen, Erwägen, Nutzen je besonderer Verhaltensmöglichkeiten.

Visuelle Phänomene lassen sich in allgemeine und speziellere unterscheiden.

Allgemein sind Phänomene, die in allen Momenten des Sehens – in allen Sehfähigkeiten – auftreten.

Spezieller sind Phänomene, die nur in einigen oder wenigen – eben speziellen – Momenten und Fähigkeiten des Sehens wahrgenommen werden.

Etwas genauer:

Allgemein ist ein visuelles Phänomen, dessen Merkmale in allen denkbaren Anblicken sichtbar sind – zum Beispiel Helligkeitsunterschiede – und das daher im Subjekt Deutungen ermöglicht, die in allen Momenten und Situationen des Sehens vollzogen werden können – wie zum Beispiel das Erkennen und Steuern von Eigenbewegungen in Relation zu den Tonwertdifferenzen.

Tonwertunterschiede ermöglichen die Deutung einer Blickfeld-Bewegung in Relation zum Gesehenen.

Spezieller ist ein visuelles Phänomen, wenn in einem Anblick obendrein speziellere, das heißt gering bis hoch situationsspezifische Merkmale und Bedeutungen erkannt werden können – etwa räumliche Beziehungen der verschiedenenen Blickfeldteile oder deren Unterscheidung in Gegenstandskategorien oder gar die im Verhalten anderer sehender Wesen ihrerseits sichtbar werdenden Deutungen und kommunikativen Absichten.

Drei visuelle Phänomene mit zunehmend spezielleren Bedeutungen:
Tonwerte  / räumliche Klumpen  / apportierender Hund

Den Grad von Allgemeinheit bzw. Besonderheit visueller Phänomene kann man also bestimmen anhand ihrer sichtbaren Merkmale, da diese dem sehenden Wesen allgemeinere oder speziellere Deutungsmöglichkeiten eröffnen. Je komplexer die Merkmale, die sehend unterschieden werden, desto komplexer und spezieller ist ihr Bedeutungspotential.

Allgemeine und besondere Phänomene lassen sich daher, etwas anschaulicher, auch in einfache und komplexere unterscheiden.

Sehen, das sich ja immer als ein Ganzes ereignet, (schließlich gibt es kein halbes Sehen), kann entweder in der Wahrnehmung eines einzigen, allgemeinen Phänomens bestehen oder auch im Wahrnehmen mehrerer, einander in spezieller Weise überlagernder Phänomene – je nachdem, wie vielschichtig das Blickfeld durch die körperlichen und kognitiven Sehfähigkeiten des Subjekts deutend und handelnd strukturiert wird.

Ein spezieller Anblick, gedeutet anhand unterschiedlich komplexer Merkmale

Wieviele Sehfähigkeiten bzw. Typen visueller Phänomene unterscheidet die Theorie?