Sichtbarkeiten als Bedeutungsmöglichkeiten spezieller Anblicktypen zu begreifen, ist, wie oben kurz geschildert, der Grundansatz meines Theorieversuchs. Dieser Ansatz – Phänomene der sinnlichen Wahrnehmung prinzipiell als immer schon gedeutete (bezogene, begriffliche, interpretierte, konstruierte) Phänomene zu verstehen – ist natürlich nicht neu. Er lässt sich bis tief in die Geschichte von Philosophie und Erkenntnistheorie zurückverfolgen und in besonders elaborierter Form eben in der Semiotik vorfinden. Bei dem Versuch jedoch, die Begriffe der klassischen Semiotik auf Fragen des Visuellen anzuwenden, ergaben sich für mich zwei Probleme.