Die drei Phänomen-Gruppen der 9er-Tabelle sind:
Koordination
Die erste Zeile der 9er-Tabelle umfasst einfachste, allgemeinste Phänomene, anhand welcher sehende Wesen visuelle Empfindungen mit nicht-visuellen Empfindungen koordinieren. Dabei geht es vor allem um das In-Beziehung-Setzen sichtbarer Flächen zu Empfindungen des Verschiebens und Verformens sowie um die Orientierung der eigenen Leibesgrenze an nicht-eigenen, tastbaren Oberflächen – also um die Koordination von Sehen und Sensomotorik.
Klassifikation
Die zweite Zeile der 9er-Tabelle umfasst komplexere, speziellere Phänomene, anhand derer sehende Wesen Gegenstände (auch den eigenen Körper) in ein konsistentes visuelles Weltbild einordnen – durch den Raummaßstab perspektivischen Sehens und Zeitmaßstäbe wie den Tag-Nacht-Zyklus. Innerhalb der unendlichen Bezugsgrößen Raum und Zeit lassen sich Gegenstände von endlicher Ausdehnung klassifizieren nach Merkmalen ihres räumlich und zeitlich je speziellen Material- oder Körperverhaltens.
Kommunikation
Die dritte Zeile der 9er-Tabelle umfasst hochkomplexe, sehr spezielle Phänomene, anhand derer sehende Wesen bei anderen Wesen Absichten erkennen, Gegenstände oder das sichtbare Verhalten Dritter zu beeinflussen. Einvernehmlich oder uneinvernehmlich kooperieren sehende Wesen in der Gestaltung der sie umgebenden Gegenstände (ihre eigenen Körper wiederum eingeschlossen) und regulieren vermittels dieser visuellen Medien ihre nicht-visuellen Empfindungen in sozialen Beziehungen.
Die drei Phänomen-Gruppen unterscheiden sich als mehr oder weniger allgemeine im Grunde zwar nur graduell voneinander. Die drei Quantitäten markieren aber qualitative Unterschiede – nämlich drei Arten von Beziehungen, in denen ein sehendes Subjekt sich selbst als Teil einer sichtbaren Welt erfahren kann:
Diese Beziehungen herzustellen, ist visuelle Wahrnehmung. Sie sind – im Groben – die Bedeutungsmöglichkeiten des Sichtbaren.
Worin bestehen die neun Phänomentypen im einzelnen?