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Die neun Dreidimensionalitäten

(1 bis 3)

Die obere Zeile der 9er-Tabelle enthält die Phänomentypen des Koordinierens – Sichtbarkeiten, Gruppen, Oberflächen:

1. Sichtbarkeiten

Sichtbarkeiten-Beispiele
links:  Tonwertwechsel im Einton-Blickfeld
mitte:  Farbunterschied im Zweiton-Blickfeld
rechts:  Farb- und Formunterschied

Die denkbar einfachste, allgemeinste Vorstellung von „Sehen“ wäre die eines Blickfeldes, das nur einen einzigen Tonwert zur Zeit enthielte, der sich fließend oder abrupt verändern würde. In einem solchen Einton-Blickfeld allerdings wären Tonwert und Veränderungsverhalten nie unabhängig voneinander wahrnehmbar. Von einem wirklich sehenden Unterscheiden eigenständiger Merkmale ließe sich also nicht sprechen. Das denkbar einfachste Sehen muss deshalb etwas komplexer konzipiert sein: Sein Blickfeld muss mindestens zwei Tonwerte zugleich enthalten können. Die so verstanden einfachsten Sichtbarkeiten – Teilbereiche des Zweiton-Blickfeldes – prägen dann drei voneinander unabhängig variable Merkmale aus: Farbe (Tonwert), Form, Bewegung.

2. Gruppen

Gruppen-Beispiele
links:  Teilbereiche des Blickfeldes gruppierbar nach
Ähnlichkeiten der Orientierung, Position, Größe – oder des Farbtons
mitte:  gegenseitige Verdeckung
rechts:  Kollision (Spur)

Im nächstkomplexeren Blickfeld – einem Blickfeld mit mindestens drei Teilbereichen – werden Merkmale der Gruppierung sichtbar. Denn im Dreiton-Blickfeld können je zwei Sichtbarkeiten sich durch relative Ähnlichkeit vom je dritten abheben. Zum Bilden einer Gruppe können drei Merkmale führen: Eine relativ ähnliche Orientierung, Position, Größe – Merkmale, durch welche Verdeckungen, Kollisionsbeziehungen und der Leib des Subjekts (als “Cursor“) sichtbar werden können. Zwar lassen sich auch die zuvor genannten Merkmale Farbe, Form, Bewegung als gruppierend empfinden. Doch sind diese Merkmale nicht gruppierungsspezifisch, da sie bereits in Blickfeldern geringerer Komplexität wahrgenommen werden können.

3. Oberflächen

Oberflächen-Beispiele
links:  Licht/Schatten
mitte:  Transparenz
rechts:  Reflektion

In wiederum komplexeren Blickfeldern – in Blickfeldern mit vier oder mehr Tonwerten – werden durch Beleuchtungs- und Beschattungsverhältnisse Tiefenbeziehungen von Flächen wahrnehmbar – und diese dadurch als Oberflächen. Drei Grundmerkmale in je besonderen Ausprägungen und Mischungen bedingen die unterschiedlichen Anblicke von Oberflächen: Das Selbstleuchten, das Durchsichtigsein, das Spiegeln – Luminanz, Transparenz, Reflektanz.

In der mittleren Zeile der 9er-Tabelle folgen: